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Straffreiheit trotz Abgabenverkürzung – Änderungen bei der Selbstanzeige

Abgabenpflichtige, welche sich eines Finanzvergehens schuldig machen, werden insofern finanzstrafrechtlich nicht belangt, sofern sie die jeweilig bewirkte Abgabenverkürzung oder den sonstigen Einnahmenausfall (für die Finanzbehörde) rechtzeitig der Behörde offen legen und die ausständigen Beträge entrichten (Selbstanzeige). Rechtzeitigkeit ist jedenfalls dann nicht gegeben, wenn bereits zum Zeitpunkt der Selbstanzeige Verfolgungshandlungen - etwa seitens der Finanzstrafbehörde - gesetzt sind.

Befreiung von der Elektrizitätsabgabe für Verbrauch aus eigener Erzeugung mit erneuerbaren Energiequellen

Mit der im Juli beschlossenen Novellierung des Elektrizitätsabgabegesetzes wird nunmehr der Eigenverbrauch aus selbst erzeugter elektrischer Energie aus erneuerbaren Energiequellen bis zu einem Ausmaß von 25.000 kWh/Jahr von der Elektrizitätsabgabe (15 Cent je kWh) befreit. Ziel der Erweiterung der Befreiung ist die Förderung der umweltfreundlichen Energieerzeugung. Der Wert von 25.000 kWh/Jahr ist als Freibetrag geregelt, so dass bei einem Mehrverbrauch lediglich dieser besteuert wird.

Steuertermine für Herabsetzungsanträge und Anspruchsverzinsung

Wie schon in unserem Newsletter gemailt, galt es folgende Fristen zum 30. September 2014 bzw. ab 1. Oktober 2014 zu beachten:

Wegfall der Pendlerförderung bei Firmen-KFZ verfassungsrechtlich unbedenklich

Durch die Neudefinition des Pendlerpauschales hatte der Gesetzgeber per 1.5.2013 festgelegt, dass auch die Aufwendungen von Arbeitnehmern, die ein arbeitgebereigenes KFZ für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte benutzen, mit dem Verkehrsabsetzbetrag (€ 291,00 jährlich) pauschal abgegolten sind und somit ein Pendlerpauschale für diesen Personenkreis nicht mehr zusteht.

Elektronische Einreichung des Jahresabschlusses per 30.9.2014

Die verpflichtende Form der elektronischen Einreichung beim Firmenbuchgericht hat für Jahresabschlüsse zum 31.12.2013 per 30.9.2014 zu erfolgen. Davon betroffen sind Kapitalgesellschaften und verdeckte Kapitalgesellschaften (insbesondere GmbH & Co KG), bei denen die Erlöse in den letzten zwölf Monaten vor dem Bilanzstichtag 70.000 € überschritten haben. Bei entsprechenden Umsätzen unter 70.000 € ist auch eine Einreichung in Papierform möglich.

Plattform: "watchlist-praktikum.at"

Diese seit Juli 2014 bestehende Plattform dient dazu, die Rechte von jungen Menschen in der Arbeitswelt durchzusetzen, Missbräuche durch Arbeitgeber bei "Praktika" einzudämmen und zu verhindern und jungen Menschen den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern. Aktuelle aber auch ehemalige Praktikanten können anonym über ein eigens dafür vorgesehenes Formular melden, wie das Praktikum in ihrem Unternehmen abläuft oder abgelaufen ist.

Warenverkauf über das Internet – wie ist die Rechnung zu legen?

Unternehmer

Wird der Liefergegenstand innerhalb Österreichs transportiert, muss die Rechnung mit österreichischer Umsatzsteuer ausgestellt werden. Wenn der Gegenstand aber von Österreich nach Deutschland befördert wird, ist sie mit einem Hinweis auf die Steuerfreiheit zu versehen, da es sich hierbei um eine innergemeinschaftliche Lieferung handelt. Bei einer Lieferung ins Drittland ist besonders darauf zu achten, dass die erforderlichen Ausfuhr- und Buchnachweise vorliegen.

Geschäftsführerhaftung als Betriebsausgabe?

Häufig wird die Rechtsform einer GmbH gerade deswegen gewählt, da für Gesellschaftsschulden keine persönliche Haftung der Gesellschafter besteht und somit die negativen Folgen aus einem wirtschaftlichen Scheitern minimiert werden sollen. In vielen Fällen jedoch sind die Gesellschafter der GmbH auch gleichzeitig Geschäftsführer. Auf diesem Umweg kann es dazu kommen, dass aufgrund steuerlicher oder sozialversicherungsrechtlicher Bestimmungen der Gesellschafter-Geschäftsführer doch zur Haftung herangezogen werden kann.

© 2012 Mag. Andreas Valsky, LL.M., 2000 Stockerau